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Wassergeburt - der sanfte Weg

Wasserkulturen

Schon im Altertum war die entspannende und krampflösende Wirkung des warmen Wassers bekannt. Noch heute steigen viele Frauen in ein warmes Bad, wenn sie Rückenschmerzen oder Menstrationsbeschwerden haben. Vielleicht ist deshalb den meisten Frauen, die zum ersten Mal von der Möglichkeit hören, im Wasser zu gebären, die Wassergeburt von Anfang an sympatisch.
Die ältesten Zeugnisse über Wasserkulte, die zu Heilbehandlungen eingesetzt wurden, sind Hieroglyphen der Ägypter aus dem dritten Jahrhundert vor Christus. Die Griechen machten ab dem vierten Jahrhundert v. Chr. Wallfahrten in viele griechische Städte, um die Orte heilender Kräfte aufzusuchen.




Die erste Umarmung Liebe auf den ersten Blick

Im Römischen Reich waren bis ins fünfte Jahrhundert hinein vor allem Frauen als "Ärztinnen" für Frauenheilkunde und Hauterkrankungen tätig. In beiden Fächern spielt noch heute die Wassertherapie eine besondere Rolle. Die germanischen und keltischen Volksstämme in den nördlichen Gebieten des römischen Weltreiches nutzten wahrscheinlich die Kaltwassermethode zur Stärkung von Herz und Kreislauf bei Erwachsenen wie Neugeborenen. Die alten Heilweisen der germanischen Volksstämme fügten sich aber nicht in die „neuartigen“ Lebensgewohnheiten der römischen Besatzer ein. Die intensive Badekultur der Römer war schon seit der Zeit der römischen Kaiser in Vergessenheit geraten. Im Mittelalter wurden die vorchristlichen Rituale zum Teil in religiöse Heilweisen und Praktiken verwandelt. Im Rokoko geriet dann das Wissen um die Heilwirkung des Wassers vollends in Vergessenheit.

Erst das 19. Jahrhundert brachte die Wiederentdeckung der Wasserheilverfahren durch Prießnitz und Kneipp. Die technische Entwicklung und der wachsende Wohlstand säkularisierten die ursprünglichen religiösen Rituale. Für die Frau des 20. Jahrhunderts ist die Wasserheilkunde nicht mehr an bestimmte Orte gebunden: Die Geburt kann heute im eigenen Badezimmer stattfinden.




Wassergeburt heute

In den USA und England wird die Wassergeburt heute vor allem zur Schmerzlinderung für die Mutter während der Wehenarbeit empfohlen. Dadurch entsteht der Teufelskreis "Schmerz - Angst - Spannung - Schmerz" gar nicht erst. Die Frau selbst setzt schmerzdämpfende Endorphine im Gehirn frei, mit denen Stresshormone wie Adrenalin unterdrückt werden. So wird eine sauerstoffverbrauchende hektische Stressatmung während der Wehen vermieden und nicht nur die Sauerstoffversorgung der Mutter, sondern auch die des Kindes bleibt optimal.




Alles in Ordnung

In Moskau fand der Verhaltensforscher Igor Tscharkowskij in den 60er Jahren im Rahmen seiner Forschungen über Säugetiere und auch den Menschen heraus, dass eine Wassergeburt vor allem dem Neugeborenen zugute kommt, was sich insbesondere bei der Ausbildung der Muskulatur und der Motorik zeigte. Daraufhin entwickelte Tscharkowskij ein Programm, mit dem Schwangere eine Wassergeburt vorbereiten und Neugeborene anschließend ihre Bewegungen im Wasser trainieren können.

Völkerkundliche Studien in anderen Kulturen wie beispielsweise in Costa Rica, Hawaii, Neuseeland oder bei den Cumash-Indianern bestätigen die Beobachtungen der Wassergeburtshelfer in den modernen Industrieländern. Immer wieder stoßen Ethnologen auf die Wassergeburt und einige Inselvölker entbinden noch heute im Wasser: manche im Meer, andere in Flüssen oder natürlichen Wasserbecken. In dieser Welt, unter einfachsten Lebensbedingungen, scheint die Wassergeburt eine optimale Form des Gebärens zu sein und den Kindern die besten Chancen zum Überleben zu bieten. Auch europäische Frauen, die eine Wassergeburt ausprobiert haben, sind begeistert von der Stabilität ihrer Babys und der Unversehrtheit ihres eigenen Körpers. Solche Erfahrungen zwangen geradezu zum Umdenken und ließen Frauen, Hebammen und Geburtshelfer nach neuen Formen suchen und auch in Europa eine zukunftsweisende Zuwendung zur Wassergeburt vollziehen.




Wassergeburt für Mutter und Kind

Bis jetzt lassen die Daten aus vergleichenden Studien von 19 500 Geburten schließen, dass sich die Hoffnungen, die man in diese Geburtsform setzt, erfüllen: Sowohl die Schmerzlinderung für die Mutter wie auch die Stressreduzierung für das Kind sind nicht auf Einzelfälle beschränkt, sondern generelle Merkmale einer Wassergeburt.
Die Wassergeburt ist eine der sanftesten Geburtsmethoden für Mutter und Kind. Die Frauen selbst führten Hebammen und Ärzte immer wieder zu dieser Methode, indem sie das übliche Ent- spannungsbad in der Eröffnungsphase der Geburt einfach nicht beendeten.




Die Familie begrüsst den neuen Erdenbürger

In einer liebevoll gestalteten Umgebung kommen die Neugeborenen oft mit erstaunlicher Leichtigkeit „herausgeschwommen“. Sie schauen sich interessiert um und erkennen wieder, was sie vorher nur über das Ohr wahrgenommen haben. Deshalb ist auch die Gestaltung des Geburtsraumes eine wichtige Informationsquelle für den neuen Erdenbürger: Das Neugeborene kann von Anfang an die Liebe seiner Familie erfahren und sich in ihr geborgen fühlen.




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Blick ins Buch Das Büchlein ist ein ideales Geschenk, um das Umfeld (Mütter, Großeltern, Partner) auf eine geplante Wassergeburt vorzubereiten.







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